Geschichte

Geschichte

Der Ortsname

Der Ortsname ist für 1275 mit Togelswande und 1314 mit Togoltschwand überliefert. Die ältesten urkundlichen Belege weisen auf einen althochdeutschen Personennamen „Togwalt“ und den Rodungsbegriff „schwanden“ hin. Er bezeichnet ursprünglich eine Geländestelle, die gerodet wurde, vermutlich von einem Siedler namens „Togwalt“. Der Name wurde im Laufe der Zeit abgeschwächt zu „Dopplischwand“.

Ein Blick in die Geschichte

Der wichtige Übergang etwa 200 m oberhalb des Zusammenflusses von Emme und Fontanne wurde von der Burg Kapfenberg und ihrem Vorwerk dominiert. Eine 1197 im Urbar des Klosters St. Urban aufgeführte Ministerialenfamilie von Kapfenberg sass wahrscheinlich auf Burg Kapfenberg. Im Jahre 1329 verkaufte Ritter Johann von Wolhusen die Gefälle von 21 Gütern in Doppleschwand, die zur dortigen Burg gehörten, an Ritter Johann von Aarwangen. Ab etwa 1368 wohnte der Freie Humbel von Lichtenberg auf der Burg. Da er 1385 Bürger der Stadt Luzern geworden war, entging die Festung der Zerstörung im Sempacher Krieg, zerfiel aber nach dem Wegzug der Besitzer. Renward Cysat bezeugt 1597 nur mehr Ruinen.

Die Kapfenburg erhob sich auf einem 60 m langen und 30 m breiten Hügelzug (791 m ü. M.). Zwei Gräben sondern ein zentrales Plateau aus, auf welchem noch 1894 die Reste einer etwa 60 m langen Umfassungsmauer sichtbar gewesen sein sollen. Die grosse Viereckanlage war mit einem Torbau und zwei Türmen bewehrt. Ein unterirdischer Gang führte zur Vorburg „Burgmatt“ hinunter (620 m. ü. M.). Am hinteren Ende eines dreieckigen Plateaus stand 20 m über dem Wasser ein Rundturm mit einem inneren Durchmesser von 9 m. Die Stärke der das längliche Dreieck umschliessenden Ringmauer betrug 1-2 m. Noch haben sich Mauerreste aus Fluss- und Bollensteinen, von Tuff durchmischt, erhalten.

Verkehrsverbindungen nach Doppleschwand

Erst 1839 begann man die bis anhin isolierte Gemeinde mit Fahrstrassen zu erschliessen. Bis 1842 entstanden Verbindungen von Wolhusen über die Kapellbodenbrücke nach Doppleschwand und über die Widigbrücke nach Romoos.

Im Jahre 1843 wurde die Kapellbodenbrücke weggeschwemmt, 1846 wieder errichtet, 1888 in Holz und 1951 in Beton neu erbaut. Die Steinreliefs auf beiden Seiten der Brücke sind Werke von G. Ulmi und stellen die Kirchenpatrone von Entlebuch (Hl. Martin) und Doppleschwand (St. Nikolaus) dar.

Die Verbindung mit Romoos war bis 1841 nur mit einem Steg über die Grosse Fontanne sichergestellt. In den Jahren 1838 bis 1841 erbaute man die gedeckte Widigbrücke. 1956 wurde die prächtige Bogenbrücke durch eine Betonbrücke ersetzt. Eine Bronce-Skulptur von Hedwig Aregger-Marazzi stellt die Schutzmantelmadonna dar.

Ab 1852 baute man die Strasse Doppleschwand-Holz-Zwischenwassern-Hasle mit einer Holzbrücke über die Kleine Emme. Als im Jahre 1888 eine befahrbare Brücke über die Entlen fertig erstellt war, konnten die Doppleschwander über den Weiler «Holz» nach Entlebuch fahren.

Anfangs der 60er-Jahre wurde die Strasse Rossei-Doppleschwand-Romoos als kantonale Hauptstrasse ausgebaut. 1970 erhielt der letzte Teil der Verbindungsstrasse Doppleschwand-Entlebuch einen Hartbelag.

Die Fahrgelegenheiten mit der Post von Romoos über Doppleschwand nach Wolhusen waren früher sehr beschränkt. Noch anfangs der 20er-Jahre musste ein Einspänner-Postwagen genügen. 1926 fuhr erstmals ein Postauto mit sechs Plätzen. 1947 wurde ein moderner Bus mit Platz für 20 Personen in Verkehr genommen. Heute fahren täglich zahlreiche Postkurse diese Strecke.

1934 wurde die SBB-Haltestelle Doppleschwand-Romoos eröffnet. Nach 65 Jahren Betriebszeit wurde sie 1999 geschlossen. Seither ist der Anschluss ans Bahnnetz nur noch über den Bahnhof Wolhusen gewährleistet.